Tompoucen-Aktion für Triathlon Holten Freiwillige gestartet

Überraschung kommt gut an

Mehr als 950 Freiwillige des Triathlon Holten wären normalerweise in dieser Woche mit den letzten Vorbereitungen für die Veranstaltung beschäftigt. Am Freitag, Samstag und Sonntag wären sie wieder in großer Zahl im Einsatz, um alles reibungslos zu organisieren und den Teilnehmern und Besuchern ein fantastisches Event zu bieten. Dieses Jahr ist alles anders. Der Triathlon Holten und die ganze Aufregung drumherum werden sehr vermisst. Gleichzeitig lebt das Ereignis durch die Tompouce-Aktion weiter.

Als Zeichen der Wertschätzung dafür, dass die Freiwilligen Jahr für Jahr bereitstehen, hat die Organisation eine Tompouce-Aktion ins Leben gerufen. Am Donnerstag, Freitag oder Samstag können alle Freiwilligen mit ihrem Gutschein vier kostenlose Tompoucen bei Echte Bakker Nijkamp abholen. So genießen wir alle an diesem Wochenende doch ein bisschen vom Triathlon Holten.

Seit dem frühen Donnerstagmorgen herrscht großer Andrang. Mit einem fröhlichen Lächeln werden die Kuchen von den Damen bei Nijkamp verteilt und mit einem ebenso großen Lächeln von den Freiwilligen entgegengenommen.

Wir sprachen bei einer Triathlon-Tompouce mit der Inhaberin Ingrid Nijkamp und der Freiwilligen Martine Pinkert, Bereichsleiterin der Wechselzone Fahrrad-Laufen.


Schöne Wechselwirkung zwischen Nijkamp und Triathlon Holten

Ingrid Nijkamp arbeitet seit 40 Jahren in dem Geschäft, das sie zusammen mit ihrem Ehemann Martin führt. All die Jahre hat sie den Triathlon Holten sehr bewusst miterlebt. Sie erklärt: „Wir stehen dem Triathlon Holten persönlich und als Einzelhändler sehr nahe. Deshalb sind wir auch seit langer Zeit als Sponsor bei der Veranstaltung dabei. Wir sehen es eigentlich als ein großes Familienfest für ganz Holten.“

Die Wechselwirkung zwischen der Triathlon-Organisation und Echte Bakker Nijkamp ist außergewöhnlich. „Wir kümmern uns um Tausende von Brötchen, die die Freiwilligen und Sicherheitskräfte während der Veranstaltung erhalten, leisten einen Beitrag zum Mittagessen und dem Eis im VIP-Zelt und sorgen beispielsweise für das Obst für die Athleten nach dem Zieleinlauf. Und unser Name wird natürlich häufig während und rund um die Veranstaltung promotet.“

Laut Ingrid gilt das ‚Kennen wir uns-Prinzip‘ auch sehr stark in der schönen Zusammenarbeit: „Wenn es nötig ist, leisten wir einander kleine und große Dienste. Ich erinnere mich noch gut daran, dass vor zwei Jahren – nach dem Umbau unseres Cafés – drei große schwere Tische hereingebracht werden mussten. Die waren nicht zu heben. Die Männer der ‚Hekkensleppers‘ boten spontan ihre Hilfe an. Sie kamen fröhlich herein und haben die Tische zusammen dazwischen an ihren Platz gestellt. Das ist wunderbar und sehr gesellig.“

 

Spirit erhalten für das nächste Jahr

Was Ingrid zufolge besonders am Triathlon Holten ist, ist unter anderem, dass die Organisation über all die Jahre so beständig ist und es immer so viel Unterstützung gibt. „Das finde ich sehr bemerkenswert. Auch wenn man sich all die Freiwilligen ansieht. Man würde denken, dass das irgendwann nachlässt, aber das ist nicht der Fall. Immer wieder stehen neue Menschen bereit, die die Veranstaltung im Herzen tragen. Es ist bemerkenswert, dass dies so aufgebaut und auch beibehalten wird. Und hoffentlich bleibt das auch so. Es wäre schön, wenn man, trotz der diesjährigen Absage wegen Corona, diesen Spirit für das nächste Jahr erhalten könnte.“

 

Gesunder Stress und Geselligkeit in der Triathlon-Woche

Die Woche des Triathlons ist für Nijkamp jedes Jahr besonders. „Es ist jedes Jahr stressig, aber gesunder Stress und viel Geselligkeit. Es bringt viel mit sich. Unsere Aktivitäten für die Organisation, internationale Athleten, die in der Bäckerei ihre Kohlenhydrate sammeln und viele Besucher und Teilnehmer auf der Terrasse. Obwohl das Wochenende selbst und die Woche davor für uns sicherlich keinen Höhepunkt beim Umsatz darstellt und beispielsweise der ganze Bäckereiplan umgeworfen werden muss, bin ich überzeugt, dass der Triathlon Holten sehr gut für das Dorf und seine Einzelhändler ist. Es setzt uns auf die Landkarte. Wir machen uns bekannt. Die Menschen kommen zurück und davon profitieren wir alle.“

„Das Wochenende selbst ist für unser ganzes Team sehr gesellig. Viele Kollegen nehmen selbst teil. Auf der Terrasse empfangen wir ein gemischtes Publikum. Und beispielsweise das Straßentheater, das im vergangenen Jahr stattfand, war eine fantastische Ergänzung.“

 

Über 4000 Tompoucen für Freiwillige

Ingrid und das Team freuen sich darauf, an diesen 3 Tagen über 4000 Triathlon-Tompoucen handwerklich herzustellen und an die vielen Freiwilligen zu verteilen. Es ist eine enorme Operation, sowohl im Laden als auch in der Bäckerei. Umso mehr, da an diesem Wochenende auch Vatertag gefeiert wird. Aber laut Ingrid ist es das wert: „Wir hören jetzt schon, dass es sehr geschätzt wird. Allein die Tatsache, dass sie eine schöne Karte erhalten haben, die sie ermutigt, ist ein wichtiges Zeichen. Und natürlich die schmackhafte Überraschung selbst. Das motiviert, den Spirit für das nächste Jahr aufrechtzuerhalten. Ohne Freiwillige ist eine Organisation wie die des Triathlon Holten nichts. Wir sind daher sehr froh, dass wir in diesem Sinne dazu beitragen können.“

 

Triathlon-Virus in Haus Pinkert

Am Donnerstagmorgen herrscht bereits großer Andrang und innerhalb kurzer Zeit sind die ersten hundert Tompoucen an Freiwillige verteilt. Eine von ihnen ist Martine Pinkert. Vor etwa 14 Jahren zog sie als Apeldoornerin nach Holten, zu ihrem Ehemann Wilco, der ursprünglich aus Holten stammt. Er war als Freiwilliger bereits am Triathlon beteiligt und so wurde Martine direkt mit dem ‚Triathlon-Virus‘ infiziert.

„Ich habe auch am Wechselpunkt angefangen. Das gehörte damals organisatorisch noch zur Radstrecke. Irgendwann wurde das aufgeteilt, weil es ein zu großer Bestandteil wurde. Hans Heijda hat dann die Rolle als Blok-Chef der Wechselzone übernommen. Später habe ich das zusammen mit meiner Freundin und meinem Kumpel Brenda von ihm übernommen. Dieses Virus hat uns dann erwischt und es bleibt einfach.“ Lachend fügt sie hinzu: „Es klingt vielleicht etwas seltsam in Corona-Zeiten, aber wenn man einmal mit dem Triathlon-Virus infiziert ist, wird man es nicht mehr los. Auch unsere Kinder und die von Brenda sind inzwischen aktiv beim Triathlon eingebunden und sogar bei der Arbeit habe ich Kollegen damit angesteckt.“

 

Gemeinsam für den Triathlon bereitstehen wird dieses Jahr vermisst

Mit einer Gruppe von etwa 50 begeisterten Menschen organisieren Martine und Brenda alles rund um die Zone, in der die Teilnehmer vom Radfahren zum Laufen wechseln. Eine riesige Aufgabe. In der Woche vor dem Triathlon nehmen sie beide frei von der Arbeit und widmen viele Stunden tagsüber und abends dem Triathlon. „Das ist harte Arbeit, aber vor allem auch sehr viel Spaß. Jeder steht füreinander bereit. Jeder ist stolz und hat Spaß. Wir machen es uns miteinander gemütlich, indem wir zum Beispiel etwas Leckeres herumreichen. Viele andere Freiwillige und auch Athleten kommen, um ein Gespräch zu führen und zu sehen, wie die Wechselzone in diesem Jahr aufgebaut ist. Und das ist etwas, das in diesem Jahr wirklich vermisst wird, das hören wir von allen.“

Nicht nur während der Woche des Triathlons sind Martine und Brenda aktiv. Über das Jahr hinweg verbringen sie viel Zeit mit der Organisation. „Wenn wir als Freundinnen zusammen sind, wird oft sofort etwas für die Wechselzone geregelt“, sagt Martine. „Es macht Spaß, das zusammen zu machen. Wir verstehen uns gut. Und es ist perfekt, während der hektischen Triathlon-Wochenenden bei Bedarf mit einander brainstormen zu können. Und wir bleiben wachsam zueinander. So erinnern wir uns gegenseitig daran, bei heißen Ausgaben genug zu trinken und auch Ruhepausen einzulegen, wenn nötig. Das müssen wir dieses Wochenende leider missen. Diese Woche ist einfach sehr kahl. Um trotzdem am Samstag zusammen zu sein, haben wir vereinbart, abends mit beiden Familien zu grillen. Normalerweise stoßen wir dann auf dem Platz mit einem sehr zufriedenen Gefühl auf den gelungenen Abschluss an.”

Positive Stimmung auch durch Tompouces

Innerhalb der gesamten Wechselzonen-Gruppe war die Enttäuschung über die Absage groß. „Wir haben viele Nachrichten von Freiwilligen erhalten, die es für die richtige Entscheidung halten, es aber natürlich auch sehr schade finden. Gleichzeitig ist die Stimmung sehr positiv. Die Tompouces-Aktion wird enorm geschätzt. Die Leute packen schon für nächstes Jahr wieder an und sagen, dass sie nächstes Jahr wieder dabei sind. Das ist also wirklich schön zu hören.“ 

Martine merkt, dass die Tompouces-Aktion auch ein Gefühl der Zusammengehörigkeit bewirkt. „Mein Vater, der auch als Freiwilliger hilft, kommt zum Beispiel kurz aus Apeldoorn, um sie abzuholen, und trinkt dann gleich einen Kaffee. Fotos von den Tompouces werden bereits miteinander geteilt.  So merkt man, dass dadurch die Kontakte doch wieder aufgefrischt werden. Brenda und ich haben auch selbst noch eine Karte hinzugefügt, um den Leuten mit einem netten Text oder einer Nachricht zu danken. Denn wir vermissen wirklich alle und die Energie des Wochenendes und freuen uns jetzt schon enorm auf das nächste Jahr!“