Wim van den Broek

Nach dem Triathlon-Wochenende wird die Stimme des Speakers Wim van den Broek nie wieder durch das Zentrum von Holten klingen: „Es ist schön gewesen“ 

Sein Gesicht mag nicht sofort einen Wiedererkennungseffekt auslösen, aber die Stimme von Wim van den Broek (57) klingt vielen Holtenaren sicherlich vertraut. Seit 1991 fungiert der Einwohner des Brabantischen Stampersgat als Sprecher beim Triathlon Holten. Damit ist nach dem 2. Juli Schluss. Van den Broek hört als Speaker auf. Der Holtenser Triathlon ist der letzte Wettbewerb, den er kommentiert. 

Nach dem Triathlon Holten hörst du als Speaker auf. Warum?
Wim: „Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle. Corona ist einer davon. Dadurch macht man doch andere Dinge an den Wochenenden, weil ja keine Wettbewerbe stattfanden. Ich bin ein bisschen mehr Rad gefahren und habe mich mehr bewegt. Das kam doch immer etwas zu kurz. Dann entdeckt man, dass Wochenenden auch eine andere Ausfüllung haben können, als samstags ins Auto zu steigen, um zwei Tage zu einem Wettbewerb zu fahren. Ich mache das alles auch noch neben einem normalen Job. Ich bin Journalist bei BN De Stem und da muss man auch mal an den Wochenenden arbeiten. Man tut anderen auch mal Unrecht. Sie mussten vielleicht etwas zu lange nach meiner Pfeife tanzen und jetzt drehen wir die Rollen einfach mal um.“

Du bist seit 1991 als Speaker beim Triathlon Holten aktiv. Was weißt du noch von dieser ersten Ausgabe?
Wim: „1991 war es noch ein kleiner Triathlon. Es wurde noch nicht in offenem Wasser geschwommen. Das war frappierend, denn das Teilnehmerfeld war einfach sehr gut. Die nationale Spitze ging alle nach Holten. Das hatte auch mit der besonderen Atmosphäre zu tun, die es damals schon gab. Ich bemerkte sofort, dass es auch im Dorf lebte.“

Du hast bei mehr als 25 Ausgaben des Triathlon Holten als Speaker fungiert. Was ist das Highlight aus all diesen Jahren?
Wim: „Die EM 2009. Damals hatten wir auch zum ersten Mal eine große Leinwand. Dadurch konnte ich das Rennen im Zentrum von Holten von A bis Z verfolgen. Das war, als ob man für das Fernsehen kommentiert. Ich war ganz im Rhythmus des Rennens. Javier Gomez und Nicola Spirig gewannen und das waren damals schon Weltstars. Alistair Brownlee wurde damals Zweiter und er wurde später Olympiasieger. Das war damals ein Podium, das ich habe wollte. Während dieser ersten EM ging alles so, wie ich es tun wollte.“

Der Triathlon Holten ist für dich der letzte Triathlon als Speaker. Freust du dich auf den 2. Juli?
Wim: „Ja, enorm. Als Anita Brinks vorschlug, mir eine Startserie mit Athleten zu geben, die ich noch gerne sehen wollte, fand ich die Idee gut. ‚Lass sie sich anmelden und dann sehen wir, wer kommt‘, dachte ich damals. Es nehmen 140 Athleten teil und ich habe ausgerechnet, dass sie zusammen gut für 298 nationale und internationale Titel sind. Wenn der letzte Teilnehmer im Ziel ist, werde ich schon ein Tränchen wegdrücken. Holten werde ich danach wohl weiterhin besuchen, aber jede Woche unterwegs zu sein, ist bald vorbei. Ich war fast 40 Jahre lang Speaker, es ist schön gewesen.“

Leadsänger De Kast, Olympiasieger und Niederländischer Meister beim Abschied von Van den Broek anwesend
Um Wim van den Broek für seine Arbeit als Speaker zu danken, hat die Organisation des Triathlon Holten zwei Startserien nach ihm benannt. Am Samstag starten Freunde, Verwandte und Bekannte aus der Sportwelt in den ‚Wim van den Broek Serien‘, um den Abschied des Speakers zu feiern. Dabei geben sich einige bekannte Namen die Ehre. 

Jacob und Syb van der Ploeg  sind am Samstag, den 2. Juli in Holten dabei. Die Brüder sind beide begeisterte Triathleten. Syb van der Ploeg ist zudem bekannt als Frontmann der friesischen Band De Kast. 

Auch Jetze Plat  reist speziell für den Speaker Wim van den Broek nach Holten. Plat ist bekannt als Handbiker und Paratriathlet. Und das nicht ohne Erfolg. Plat ist mehrfacher Welt-, Europa- und Niederländischer Meister und verteidigte letztes Jahr in Tokio seinen paralympischen Titel im Triathlon. 

Pim van den Bos  erscheint ebenfalls am Start in Holten. Der gebürtige Amsterdamer krönte sich in den 90er Jahren zweimal zum Niederländischen Meister im Viertel-Triathlon. Neben seiner Karriere als Triathlet absolvierte er auch eine Ausbildung zum Grafikdesigner und entwarf daher das Finishshirt für Teilnehmer der ‚Wim van den Broek Serien‘.